Bei einem Gartenbau-Wettbewerb hatte ein junges Mädchen den Preis für den schönsten Rosenstrauch gewonnen. Zu aller Erstaunen kam sie nicht vom Land, sondern aus der Großstadt. Eine interessierte Nachbarin erfuhr von der Auszeichnung und fragte sie nach ihrem Geheimnis.
„Wissen Sie“, sagte das Mädchen, „ich habe drei Fenster in meinem Zimmer. Morgens stelle ich meinen Rosenstrauch vor das Fenster, in das die ersten Sonnenstrahlen fallen. Ein paar Stunden später trage ich ihn zum mittleren Fenster. Und am Abend steht mein Strauch im dritten Fenster, Richtung Westen. So sorge ich dafür, dass meine Rosen den ganzen Tag über Sonne haben.“ Klar – Rosen benötigen vor allem Sonnenschein, wenn sie gut gedeihen sollen. Und dafür sorgte die junge Preisträgerin.
Ist das nicht eine treffende Illustration unseres Tagesverses? Wer geistlich wachsen und als Christ glücklich leben möchte, muss sich von der Quelle des Lichts und des Lebens „anstrahlen“ lassen. Das „wahrhaftige Licht“ ist der Sohn Gottes, der auf die Erde gekommen ist und die Liebe Gottes völlig offenbart hat (Johannes 1,9). Diesem „Sonnenlicht“ müssen wir uns aussetzen und täglich seine Nähe aufsuchen – morgens, mittags, abends – und anhand der Bibel lernen, wie unfassbar groß die Liebe Christi zu uns ist: „Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt“ (Johannes 15,9). „Schattige Plätze“, wo dieses Licht nicht hinkommt, zum Beispiel Trübsinn und Zweifel oder auch weltliches Vergnügen, sollten wir unbedingt meiden. Unsere geistliche Gesundheit hängt direkt davon ab, inwieweit wir uns den Strahlen und der Wärme der göttlichen Liebe aussetzen.
Erhaltet euch selbst in der Liebe Gottes.
Judas 21
Aus dem Kalender ‚Der Herr ist nahe‘ (CSV-Verlag) vom 25.08.2016